So verbesserst du deinen Ess-Alltag nach der Magenverkleinerung
„Ich muss echt mal wieder mehr auf Eiweiß achten.“
Das war einer der Sätze, die ich diese Woche in meiner Dranbleiben-Community für Menschen nach der Magenverkleinerung gehört habe. Ein Satz, den du bestimmt auch schon oft gesagt hast, stimmt´s? Und im Prinzip hast du wahrscheinlich auch Recht.
Aber als Ernährungsexpertin wusste ich sofort: Da fehlt noch etwas. Gute Essens-Vorsätze allein nützen gar nichts. Damit kommst du nicht ins Handeln.
Ich zeige dir in diesem Artikel, wie du aus einem Wischi-Waschi-Essens-Vorsatz eine Handlung machst, die wirklich deinen Alltag (deine Gewichtszufriedenheit, deine Blutwerte…) verbessert.
Ein Beispiel direkt aus der Praxis: „Regelmäßig essen“ ist zu vage
Dazu beamen wir uns mal direkt in unser Gruppentreffen in der Community.
Im Moment beschäftigen wir uns mit dem Thema „regelmäßig essen“. Warum das so wichtig ist, kannst du in diesem Blogartikel nachlesen.
Im Call habe ich meine Teilnehmerinnen gebeten, dass jede ein kleines Ernährungsexperiment plant, das ihr hilft, regelmäßiger zu essen. Etwas, das sie konkret und sofort im Alltag ausprobieren kann. Dieses Experiment sollte sie direkt im Call aufschreiben.
Die Rückmeldungen?
- „Ich sollte wieder mehr Eiweiß essen.“
- „Ich versuche, nachmittags nichts Süßes mehr zu essen.“
- „Ich muss an meinen Trinkgewohnheiten arbeiten.“
Und ich merkte: Da wird’s schwierig. Nicht, weil die Absichten schlecht waren. Ganz im Gegenteil. Aber mein Beraterinnenherz wurde in dem Moment kurz schwer. Weil ich mal wieder gemerkt habe: Es reicht nicht, es irgendwie besser machen zu wollen. Mit diesen Aussagen verbessert sich nix.
So wird aus einem Vorsatz ein „Ich-pack´s-an“-Plan
Andererseits liebe ich genau das an meinem Job: nachhaken und aus einer Idee einen alltagstauglichen Plan machen. Wir haben uns also jede Aussage noch einmal vorgenommen, ich habe gefragt und nachgebohrt, bis „es“ konkret und machbar war. Innerhalb von 20 Minuten am Ende wusste wirklich jede der 16 Teilnehmerinnen, was sie morgen ausprobiert. Yeah!
Damit das für dich nicht nur eine schöne Geschichte ist, sondern du das auch hinbekommen kannst, lass uns einmal danach schauen, was die Motivationskiller für Veränderungen sind – und welche Fragen dir helfen, sofort ins Handeln zu kommen.
Warum viele Essens-Vorsätze nicht funktionieren
Was alle diese Aussagen gemeinsam haben: Sie sind zu groß, zu unkonkret oder zu streng.
Sie lassen sich nicht im Alltag umsetzen – oder nur für zwei, drei Tage, bevor die Frustration einsetzt.
„Ich esse ab sofort nichts Süßes mehr.“ Klingt entschlossen – aber ist es realistisch?
Oder: „Ich achte mehr auf Eiweiß.“ Aber wann genau? Bei welcher Mahlzeit? Und woran merkst du überhaupt, dass du genug hattest? Es fehlt der Moment, an dem aus einem Gedanken eine Handlung wird.
Wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst
Vielleicht merkst du beim Lesen:
„Ich will ja etwas verändern – aber ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.“
Dann geht es dir wie vielen Menschen nach einer Magenverkleinerung. Du spürst: So wie es gerade läuft, bin ich nicht zufrieden. Aber gleichzeitig ist unklar, wo der erste Hebel liegt, der im Alltag wirklich etwas verändert.
Genau dafür habe ich die Checkliste Gewichtsstillstand entwickelt.
Sie hilft dir dabei, ehrlich und strukturiert auf dein aktuelles Essverhalten zu schauen.
Du kannst herausfinden, was schon gut läuft – und wo noch Potenzial steckt. Ganz ohne Vorwurf. Ganz ohne Druck.
Mein Tipp: Füll die Checkliste aus, bevor du versuchst, neue Vorsätze zu fassen. Du wirst viel klarer sehen, wo du konkret ansetzen kannst. Hier kannst du sie dir herunterladen:

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Der Weg raus: bessere Fragen stellen
Im Call haben wir dann gemeinsam an den Formulierungen gearbeitet. Ich habe Rückfragen gestellt. Situationen greifbar gemacht. Und innerhalb kurzer Zeit wurde aus jedem dieser schwammigen Vorsätze ein klarer Mini-Schritt.
Hier ein paar Beispiele
- „Ich esse morgen zum Frühstück ein gekochtes Ei, dann bin ich länger satt und habe schon ein Eiweiß-Polster.“
- „Ich probiere am Nachmittag einen Skyr mit Obst statt Keksen – weil der auch süß ist, aber mehr Eiweiß enthält.“
- „Ich muss nicht ganz auf Süßes verzichten– aber ab morgen esse ich es langsam um mit Genuss. Und dann reicht ein Stück.“
Das Ziel war nicht Perfektion, sondern Alltagstauglichkeit. Etwas, das sich leicht umsetzen lässt – und das trotzdem etwas verändert.
Diese Fragen helfen dir dabei, konkret zu werden
Wenn du dich beim Thema Ernährung nach der Magenverkleinerung oft dabei erwischst, dir zu viel vorzunehmen oder vage zu bleiben – stell dir eine oder mehrere dieser Fragen:
- Was genau stört dich gerade – und woran merkst du es konkret?
- Bei welcher Mahlzeit/in welcher Situation tritt das Problem am häufigsten auf?
- Was ist vielleicht sogar gut an dem „Unvernünftigen“ (z. B. Zeit für dich zu haben, wenn du naschst)…und kannst du dieses Gute auch anders bekommen?
- Was wäre ein erster kleiner Schritt, den du ab morgen umsetzen könntest? Selbst wenn dein Alltag genauso stressig ist wie heute!
- Ist dein Plan auch in zwei Wochen noch machbar – oder nur mit eiserner Disziplin?
- Gibt es eine freundlichere, leichtere Version deines Vorhabens, die trotzdem hilft?
Wenn du auf eine dieser Fragen eine klare Antwort findest, hast du vermutlich schon den nächsten machbaren Schritt vor dir liegen.
Und denk dran: Veränderung braucht Zeit. Und sie besteht fast nie aus Riesensprüngen – sondern aus vielen kleinen Schritten.
Jetzt du: was ist dein nächster Veränderungs-Schritt?
Hast du beim Lesen (oder in der Checkliste) einen kleinen, machbaren Ernährungsschritt für dich gefunden?
Dann schreib ihn gern in die Kommentare – manchmal wird aus dem, was dir gerade geholfen hat, auch für andere eine richtig gute Idee!
Hallo Antje Müller!
Heute möchte ich mich erstmal bedanken, für den tollen Newsletter. So langsam wird es konkret mit meiner Magenverkleinerung. Wenn alles klappt, werde ich am 12.11. operiert!
Irgendwie habe ich schon ein mulmiges Gefühl…aber ich hoffe, dass meine momentanen Schmerzen durch die Gewichtsabnahme besser werden.
Alles Gute und bis bald!
Viele Grüße
Geraldine Kempf
Hallo Antje,
ich freue mich immer wenn ein neuer Newsletter im Postfach ist!
Obwohl meine Bypass OP schon einige Jahre her ist, ist es für mich wichtig am Ball zu bleiben, um nicht in alte Verhaltensmuster zurückzukehren.
Heute hätt ich eine Fachfrage an Dich: kann ich auch für 7 Tage ein Basenfasten durchführen, wenn ich die Mahlzeiten mit Tofu und Sojajoghurt anreicher? Ich würde meinen Körper gerne mal entgiften, da ich zwischendurch manchmal unter Sodbrennen leide.
Ich wünsche Dir einen goldenen Oktober
und viel Spaß beim Wassersport
Liebe Grüße
Luise
Ich erkenne mich in einigen Punkten. Mein Problem ist das Eiweiß. Wobei ich hier den Fall habe, dass ich z.B. Rührei nicht vertrage(Bauchschmerzen, Blähungen), aber Spiegelei geht. Wenn halt nur nicht die Blähungen wären.
Mein Vorsatz war früh auf dem Weg zur Arbeit eine Kleinigkeit essen, da ich sonnst bis mind. 13.00 Uhr / 13.30 Uhr noch keine Mahlzeit zu mir genommen habe und max. 500ml getrunken habe.
Di -Fr. waren 4 Tage, an 2 Tagen habe ich es geschafft. Sind schon mal 50% Erfolg 🙂
LG Claudia