Nach einer Magenverkleinerung bleibt das Thema Süßigkeiten für viele ein ständiger Begleiter. Obwohl man hofft, dass sie kein Problem mehr darstellen, tauchen sie doch immer wieder auf. Gerade in der Vorweihnachtszeit, wo Süßes allgegenwärtig ist, stellt sich die Frage: Muss man wirklich komplett auf Süßes verzichten? Die Antwort ist nicht so schwarz-weiß – auch wenn ich weiß, dass viele meiner KlientInnen denken, dass sie es „ganz oder gar nicht“ machen müssen. Das funktioniert fast nie. Deshalb stelle ich dir hier eine Möglichkeit vor, bei Süßigkeiten ein gutes Maß zu finden. f

Wenn du diesen Tipp etwas ausführlicher sehen möchtest, schau ihn dir gern auf Youtube an:

 

 

Die Stollen-Falle: 500 Kalorien extra

Ich habe das in dieser Woche mit einem Klienten in der Ernährungsberatung mal durchgedacht. Er bereitet sich auf die Magenverkleinerung vor und wunderte sich etwas, dass er trotz guter Hauptmahlzeiten nicht ab- sondern zugenommen hatte.

Er gönnt sich nachmittags eine Kaffeepause und genießt dabei ein paar süße Leckereien. Seine Tracking-App schlug Alarm: Zwei Stücke Stollenkonfekt und ein Lebkuchen schlagen mit fast 500 kcal zu Buche -ups.  Das ist natürlich ein beträchtlicher Anteil, wenn man sich an etwa 1500 Kalorien pro Tag orientiert. Das führte uns zu der Überlegung: Wie kann er trotzdem etwas Süßes genießen – ohne zu viele Kalorien extra auf dem Konto zu haben?

 

Der Stollen ist nicht einfach nur süß, er hat eine „Zusatz-Aufgabe“

Wir haben zusammen überlegt, wie er beides haben kann: den Genuss und die wohlverdiente Pause. Denn das war schnell klar: ohne einen Anlass zu haben, war es grad sehr schwer, sich eine Pause zu nehmen. Wie sieht denn das aus: in einer Situation, in der grad richtig viel zu tun ist, einfach Pause machen? Aber mit einem Stück Stollen in der Hand fühlt es sich legitim an.

Aber die 500 Extra-Kalorien sind schon eine ganz schöne Menge….

 

So wird auch mit Süßem die Pause zur  Erholung

Diese 4 Punkte kannst du selber einmal ausprobieren, wenn du auf Süßes nicht verzichten möchtest.

  1. Erlaube dir bewusst, Pause zu machen und sie mit Genuss zu kombinieren. Wenn es in dein Mahlzeitenschema passt, okoch dir auch eine Tasse Kaffee oder Tee. Vor der Magenverkleinerung ist das ja gut möglich. Mit einem Sleeve oder einem Magenbypass musst du vielleicht vorsichtiger sein.

  2. Leg fest, wie lange du dir Zeit nimmst. So umgehst du die Gedanken-Falle: „so lange ich esse, darf ich Pause machen“.

  3. Während du isst, machst du nichts, was mit Arbeit zu tun hat. Ein Gespräch ist natürlich okay – aber die Mails checkst du später.

  4. Brauchst du wirklich 3 Stück Stollenkonfekt? Mein Klient hat die leckeren Häppchen geteilt und so statt einem Riesenbissen 4 kleine Stückchen gehabt. Ähnlich kannst du es natürlich auch mit Keksen, Lebkuchen, Schokolade o.ä. machen. Der Geschmack ist vielleicht sogar noch intensiver, wenn der Mund nicht „vollgestopft“ ist.

Und das Beste: Weil die Pausenzeit fest eingeplant war, hatte er das gute Gefühl, wirklich Pause zu machen – ganz unabhängig vom Essen. Er hatte also mit  einem Stück Stollenkonfekt viel weniger Kalorien, aber denselben Erholungs-Effekt wie mit den Mengen, die er vorher vertilgt hatte.

Ich freu mich immer wie Bolle, wenn wir es gemeinsam hinbekommen, dass Essen durchaus als leckeres „Mittel zum Erholungs-Zweck“ dienen kann, ohne dass es kalorienmäßig zu viel wird.

Falls du übrigens schon operiert bist und merkst, dass dein Gewicht sich nicht entwickelt wie gewünscht (immerhin passen nach einer Weile bei Vielen locker 2-3 Stollenstückchen in den kleinen Magen): in der Checkliste Gewichtsstillstand findest du wichtige Tipps.

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Geht es auch ohne Süßes?

Natürlich ist es super, wenn du es auch in stressigen Zeiten schaffst, eine „gesunde“ Zwischenmahlzeit nach dem Tellermodell zusammenzustellen. Wenn du grad in der Ernährungsumstellung vor deiner Magenverkleinerung bist oder nach der OP versuchst, so wenig wie möglich Süßes zu essen und dir Stollenkonfekt oder Lebuchen nicht fehlen: ein paar Nüsse und eine Mandarine als Pausensnack sind von den Nährwerten her natürlich optimal und du kannst sie genauso häppchen- und nüsschenweise genießen wie die Kekse..

Aber Genuss-Lebensmittel dürfen sein – wenn sie ihren „Job“ gut machen, nämlich dir zu Wohlbefinden zu verhelfen. Wie du oben vielleicht gemerkt hast, ist Genuss und Entspannung nicht von großen Mengen abhängig.

Wenn du diesen Gedanken-Twist mitnimmst, hoffe ich, dass du auch in anstrengenden Zeiten mit deinem Essen gut zurecht kommst.

Wie klappt es bei dir, bei Süßem in deinen Pausensnacks ein gutes Maß zu finden? Schreib es gern mal in die Kommentare.

Und falls dich der Duft von Stollen oder Zimtsternen in Versuchung bringt – genieß sie ruhig. Entscheidend ist nicht das ‚ob‘, sondern das ‚wie‘.