Wie du sie nährstoffreich machst – und das Dilemma zwischen Essen und Trinken löst
Suppen sind im Winter einfach unschlagbar: Sie wärmen, sie beruhigen den Magen – und sie sind schnell gemacht.
Aber nach einer Magenverkleinerung tauchen dazu oft zwei Fragen auf:
1. Wie kriegst du eine Suppe so hin, dass sie wirklich nährstoffreich und sättigend ist – und nicht nur warmes Wasser mit Geschmack?
2. Und zählt sie eigentlich als Essen oder als Trinken, wenn du ja beides trennen sollst?
Hier die Antworten für den perfekten Suppengenuss auch mit Schlauchmagen und Magenbypass.
1. Warum warme Mahlzeiten im Winter doppelt gut tun
Wenn du auf eine eiweißreiche Ernährung achtest, landest du automatisch oft bei Milchprodukten, Quark und Joghurt.
Die sind praktisch, eiweißreich – und gerade nach einer Magenverkleinerung super verträglich.
Dazu kommen – ganz lehrbuchmäßig – oft Salat, Rohkost oder Obst – alles Dinge, die angeblich leicht und gesund sind.
Im Sommer ist das miestens auch passend. Aber im Winter? Da funktioniert der Körper anders.
Wenn es draußen kalt ist, der Kreislauf langsamer wird und du ständig fröstelst, ist kaltes Essen für den Körper eher Arbeit als Unterstützung.
Er muss die Speisen erst aufwärmen, bevor er sie verdauen kann – und das kann dich müde machen, statt zu stärken.
Kurz gesagt: Im Winter tut es dir besser, dich warm zu essen. Wärme entspannt, beruhigt die Verdauung und hilft, satt zu werden, ohne dass du dich überforderst.
Deshalb sind gerade in der kalten Jahreszeit warme Mahlzeiten – wie Suppen oder Eintöpfe – so wertvoll:
Sie geben dir nicht nur Energie, sondern auch ein Gefühl von Ruhe, Geborgenheit und „Ich kümmere mich gut um mich“.
2. Das Sattmacher-Duo Eiweiß und Ballaststoffe
Gerade wenn du wenig Zeit hast, ist die Versuchung groß, sich „mal eben schnell“ eine Instant-Suppe zu machen.
Wasser drauf, umrühren, fertig – schön heiß, schön einfach. Aber: nährstoffmäßig steckt da fast nichts drin.Kaum Eiweiß, wenig Ballaststoffe – und nach einer Stunde meldet sich der Hunger wieder.
Die gute Nachricht: Du kannst solche schnellen Suppen ganz leicht aufpeppen, ohne viel Aufwand. So wird aus einer dünnen Brühe eine echte Mahlzeit:
- Fleisch oder Hülsenfrüchte als Basis: zum Beispiel gegartes Hühnerfleisch, Linsen oder Kichererbsen – oder auch mal Würstchen oder Fleischbällchen. Gern auch kombiniert (du erinnerst dich vielleicht noch an Omas Linsensuppe. Die hatte beides).
- Milchprodukte: ein Löffel Frischkäse, Hüttenkäse oder saure Sahne machen sie cremig und eiweißreicher.
- Gemüse: ruhig auch mal mit Biss (also erst später in den Topf geben) – Karotten, Paprika, Lauch oder Brokkoli dürfen Struktur behalten.
- Kohlenhydrate: kleine Mengen Kartoffeln, Reis oder Nudeln sind völlig in Ordnung. Sie liefern Energie und helfen zusätzlich, dich satt und zufrieden zu fühlen.
- Eiweißpulver: Ein geschmacksneutrales, gut lösliches Pulver kannst du problemlos einrühren – am besten, wenn die Suppe nicht mehr kochend heiß ist. Das erhöht den Eiweißgehalt, ohne dass sich Geschmack oder Konsistenz verändern.
Merksatz: Aus „nur warm“ wird „wirklich nährstoffreich“, wenn du Eiweiß, Ballaststoffe und etwas Substanz dazugibst.
So kannst du dir auch an hektischen Tagen etwas Warmes gönnen, das dich wirklich stärkt – statt nur kurz aufzuwärmen.
3. Fett ist dein Vitamin-Taxi und Geschmacksträger
Lange Zeit hieß es: „Fett ist böse.“
Vor allem tierisches Fett stand auf der roten Liste – zu schwer, zu ungesund, zu viel Risiko.
Aber das ist überholt. Wissenschaftlich gilt inzwischen als belegt, dass Fett nicht grundsätzlich schadet. Entscheidend ist die Qualität – und die Menge, die zu dir passt.
Wenn du also im Winter zu etwas Sahnigerem greifst: Das darfst du mit gutem Gewissen tun.
Gerade bei kälteren Temperaturen hat der Körper einen leicht höheren Energiebedarf – und Fett liefert nicht nur Energie, sondern sorgt auch dafür, dass du satt und zufrieden wirst.
Kurz gesagt: Ein bisschen Fett verhindert, dass du später grast, naschst oder ständig auf der Suche nach „noch irgendwas“ bist.
Achte lieber darauf, woher das Fett kommt, statt es grundsätzlich zu meiden.
Fleisch von artgerecht gehaltenen Tieren hat meist ein besseres Fettsäuremuster – mehr Omega-3-Fettsäuren, weniger Entzündungsförderndes.
Und manchmal darf’s dann eben auch mal etwas fetteres Fleisch sein, ein Löffel Crème fraîche statt saurer Sahne oder ein Stich Butter oder ein Löffel gutes Öl (mein Favorit: Kürbiskern-Öl).
Natürlich gilt wie immer: Schau, was deinem Bauch guttut.
Nach der Magenverkleinerung reagiert jeder Körper anders. Aber wenn du Fett gut verträgst, darf dein Essen ruhig etwas runder, cremiger, buttriger sein.
Fett ist kein Gegner – es macht das Essen rund, die Sättigung stabil und das Leben ein kleines bisschen leckerer.

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4. Essen oder Trinken – zählt Suppe eigentlich als Mahlzeit?
Diese Frage kommt fast in jeder Beratung:
„Zählt Suppe eigentlich als Essen oder als Trinken? Ich soll das ja trennen – aber was ist dann mit Suppe?“
Die Unsicherheit ist verständlich. Nach einer Magenverkleinerung heißt es schließlich: Nicht gleichzeitig essen und trinken, damit das Sättigungsgefühl nicht verloren geht.
Wenn du nämlich Flüssigkeit nachspülst, rutscht das Essen zu schnell weiter – der Magen wird geleert, bevor das Gehirn „satt“ meldet.
Aber bei Suppe gilt: Kommt drauf an, wie du sie isst.
- Eine klare Brühe ohne Einlage ist eher Flüssigkeit – sie zählt als Trinken und passt am besten zwischen den Mahlzeiten.
- Eine cremige oder stückige Suppe dagegen ist Essen: Sie enthält Substanz, du löffelst, kaust, machst Pausen, spürst die Wärme. Damit hat der Magen Zeit, sich zu dehnen, und das Sättigungssignal funktioniert ganz normal.
Die Konsistenz macht also den Unterschied.
Wenn du deine Suppe mit Gemüse, Hühnchen oder Hüttenkäse anreicherst, bist du klar im Bereich Essen. Wenn sie dagegen dünn wie Brühe ist und du sie trinkst, zähl sie ruhig als Flüssigkeit.
Merksatz: Löffelnd gegessen = Mahlzeit.
Schluckweise getrunken = Flüssigkeit.
So einfach lässt sich das vermeintliche Dilemma auflösen – ohne schlechtes Gewissen und ohne Regeln zu brechen.
Das Ziel war nicht Perfektion, sondern Alltagstauglichkeit. Etwas, das sich leicht umsetzen lässt – und das trotzdem etwas verändert.
5. Geheimtippp selbst gekochte Brühe
Wer einmal eine selbst gekochte Hühner- oder Rinderbrühe probiert hat, merkt sofort den Unterschied zur Tütensuppe: Der Duft, der Geschmack, die Wärme – das ist eine ganz andere Liga.
Und sie hat noch mehr drauf:
Beim langsamen Köcheln lösen sich Eiweiß, Gelatine und Kollagen aus Knochen, Knorpeln und Fleisch. Dadurch enthält eine gute Brühe nicht nur Geschmack, sondern auch Aminosäuren, die den Körper beim Aufbau von Bindegewebe und Verdauungsstrukturen unterstützen können.
Natürlich ersetzt Brühe keine Hauptmahlzeit – aber sie ist eine wunderbare Grundlage für Suppen, Eintöpfe oder einfach als wärmende Zwischenmahlzeit.
Worauf du achten kannst:
- Zeit ist die geheime Zutat. Je länger sie köchelt (6–12 Stunden), desto gehaltvoller wird sie.
- Mit Gemüse und einem Spritzer Säure (z. B. Apfelessig) gekocht, lösen sich mehr Nährstoffe aus den Knochen.
- Gutes Ausgangsprodukt: Fleisch und Knochen von artgerecht gehaltenen Tieren liefern ein besseres Fettsäuremuster und intensiveren Geschmack.
- Kleine Portionen einfrieren: So hast du immer eine Basis zur Hand – zum Beispiel, um eine schnelle Gemüsesuppe oder eine Proteinpudding-ähnliche Mahlzeit zu verfeinern.
Und wie immer gilt:
Wenn du nach der Magenverkleinerung empfindlich auf Fett reagierst, schöpfe das überschüssige Fett oben ab. Wenn du es aber gut verträgst, darf’s ruhig etwas gehaltvoller sein – genau diese cremige Tiefe macht den Wohlfühlfaktor einer echten Brühe aus.
Auch wenn man Knochenbrühe nicht zum „Superfood“ hochjazzen muss, mag ich es sehr, auf dem Markt oder zum Bauern einzukaufen und sie selber zu kochen : wärmend, nahrhaft, liebevoll gemacht – und jedes Mal ein kleiner Gruß an deinen Körper: Ich kümmere mich um dich.
Fazit: so wird dein Winteressen warm und nährstoffreich
- Wärme hilft – sie beruhigt die Verdauung, stärkt das Wohlgefühl und macht satt, ohne zu belasten.
- Eiweiß + Ballaststoffe sind das Fundament – sie verwandeln eine Suppe von „etwas Warmem“ in eine vollwertige Mahlzeit.
- Etwas Fett darf sein – es trägt Geschmack, verlängert die Sättigung und hilft deinem Körper, wichtige Vitamine aufzunehmen.
Wenn du diese drei Punkte im Kopf behältst, wird aus einer einfachen Suppe ein echtes „Dranbleiben-Essen“ – warm, nahrhaft und wohltuend.
Ich hoffe, du kannst mit diesen Tipps sofort die Winter- Mahlzeiten für deinen verkleinerten Magen anwenden .
Wenn du mehr solche kleinen, alltags- und genussfreundlichen Ess-Tipps möchtest, könnte die Dranbleiben-Community für Menschen nach Magenverkleinerung genau das Richtige für dich sein. Zweimal im Jahr öffnet sie die Tore. Trag dich hier ein, wenn ich dir rechtzeitig Bescheid sagen soll.
Und jetzt bin ich neugierig:
Was ist deine liebste Wintersuppe – oder dein Tipp, wie du sie eiweißreich und sättigend machst?
Schreib’s mir gern unten in die Kommentare. Ich freu mich auf deine Ideen!
Vielen Dank, wieder sehr interessant
Ich streue mir oft Kürbiskerne über Suppe.
Stimmt, das ist eine super Ergänzung: sehr lecker und es liefert Ballaststoffe, gute Fettsäuren und Crunch.
Ich pimpe Dosen- oder Tütensuppe häufig mit einem Ei ( in der Mikrowelle das Eigelb anstechen) oder einer Scheibe Käse, die dann gleichzeitig in der Mikrowelle auch ein Spritzschutz ist.
Was auch recht gut und schnell daher kommt, sind die Thunfischsalate aus der Dose – relativ kleine Portion mit viel Eiweiß und schmecken auch warm.