In Zeiten von Low Carb und Weizenwampen hat das gute alte Butterbrot als Pausenmahlzeit ja eine schweren Stand. Und tatsächlich weckt das Wort ja bei vielen nicht nur angenehme Erinnerungen – wer hat nicht schonmal heimlich ein pappiges, durchgeweichtes wahlweise auch trockenes Etwas im Papierkorb verschwinden lassen?

 

Oder genau andersrum: Mamas liebevoll gestrichene Brote mit der Lieblingswurst und den Radieschen mit den lustigen Gesichtern sind sowieso unerreicht. Das krieg ich nicht hin. Und überhaupt: morgens noch Zeit zum aufwändigen Aufpimpen einzuplanen, ist vielen zu anstrengend.

 

Wie wäre es, wenn du mit drei einfachen Tricks ganz einfach selber dafür sorgen kannst, dass aus der lieblosen Stulle ein echter Pausen-Kraftspender wird? Ich habe mich mal mit meinem Lieblingssender Radio Aktiv darüber unterhalten. Hier findest du das Wichtigste in 3 Minuten:

 

 

 

 

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Und hier nochmal zum nachlesen:

 

 

 

Trick 1: gutes Brot ist die Grundlage

 

Wenn du ein bißchen Zeit, Frageenergie und und ein kleines Geschmackstraining investierst, findest du leicht heraus, welches Brot wirklich gut ist. Natürlich wird immer empfohlen, so viel wie möglich Vollkornbrot zu essen. Jeder weiß das – und die wenigsten machen es wirklich. Nur ca. 10% der in Deutschland verkauften Brote sind aus Vollkorn.

 

Wenn du sowieso zu den konsequenten Vollkorn-KäuferInnen gehörst, kannst du diesen Schritt getrost überspringen.  Und kennst vielleicht die Bemerkungen von Kollegen oder der Familie: das ist aber ziemlich trocken, anstrengend zu kauen oder liegt schwer im Bauch.

 

Wenn du bisher wirklich fast nur ganz helles Brot gegessen hast, kann ein erster Schritt sein, vom „normalen“ Toast auf ein Vollkorntoast zu wechseln. Auch bei den abgepackten Broten und Brötchen gibt es einige Varianten, die zumindest einen Vollkornanteil haben. Oder du suchst ein Mischbrot mit einen höheren Roggenanteil aus. Im Idealfall von einem Bäcker, der seinen Teig noch selber ansetzt und auf natürliche Zutaten und Zeit statt auf Zusatzstoffe und technologische Hilfsstoffe setzt.

 

Das Web ist voll mit Tipps zu Brot in ganz verschiedenen Schwerpunkten.Als Slowfood-Mitglied gefallen mir „die freien Bäcker“ gut, die sich vernetzt haben, um verschiedenen Aspekte rund um gutes, handwerklich hergestelltes Brot bekannt zu machen. Vielleicht findest du auf ihrer Seite ja einen guten Bäcker in deiner Nähe. Und ich empfehle dir unbedingt, ganz einfach und offline in deiner Stadt mal Freude zu fragen und Bäckereien auszutesten. Viele richtig gute Bäcker haben die Hände im Teig und weniger auf der Tastatur, sprich wenig Zeit für eine ausführliche Online-Präsenz.

 

Wenn du dich fragst, ob Low Carb nicht sowieso viel besser ist, kannst du meine Tipps hier nachlesen.

 

 

 

Trick 2: richtig gute Wurst, Käse und Co. 

 

Ob du Butter, Margarine oder gar nichts zwischen das Brot und den Belag streichst, ist überwiegend Geschmacksache. Ich bin eine große Butterliebhaberin: technologisch einfach herzustellen und wenn die Kühe artgerecht gehalten werden auch mit einem richtig guten Fettsäuremuster.

 

Bei der Wurst oder dem Käse darfst du auf Qualität setzen! Die offiziellen Empfehlungen legen immer noch Wert auf einen niedrigen Fettanteil. Der Effekt, den ich oft beobachte: von den fettreduzierten Sorten legt man sich gern doppelt so dick auf, damit man überhaupt etwas schmeckt. Das ist ja auch nicht Sinn der Sache.

 

Mir ist es inzwischen wichtiger, dass die Zutatenliste kurz ist und ich überblicken kann, dass es den Tieren zu Lebzeiten gut ging. Damit sind für mich persönlich Supermarkt-Wurst und viele Käsesorten „raus“ – ich kaufe überwiegend (zu ca. 80%) auf dem Markt oder an der Käsetheke Sorten wie Bergkäse oder die Bio-Sorten. Und eine gute Salami oder einen geschmackvollen Käse schneidet man automatisch dünner. Mir ist klar, dass viele das anders entscheiden – auch „normale“ Wurst oder Käse sind ernährungsphysiologisch in Ordnung, wenn sie mit wenig Zusatzstoffen hergestellt sind. Etikettenlesen hilft!

 

 

 

Trick 3: Gemüse bringt den Frische-Kick

 

Wer mich kennt, weiß, dass ich ein großer Gemüse-Fan bin. Ein Käsebrot allein ist noch keine Mahlzeit – weder für mich noch in den Ernährungsempfehlungen. Das mindeste, was zu einem wirklich guten belegten Brot dazugehört, sind einige Salatblätter oder Gurken- oder Möhrenscheiben direkt auf dem Brot.

 

Wenn man bedenkt, dass die Empfehlung für die Hauptmahlzeiten lautet: die Hälfte der Mahlzeit sollte aus Gemüse oder Obst bestehen, ist klar, da geht noch mehr. Wer sich traut, kann statt Käse oder Wurst auch mal einen Gemüse-Aufstrich testen. Trauen nicht, weil es ein Risiko ist, sondern weil es schon ziemlich anders ist als das, was wir so gewohnt sind ;).

 

Ein echtes Plus sind Gemüsesticks, geschnittenes Obst (einen Apfel kann man auch einstecken, wenn man es morgens eilig hat), Salate oder auch mal ein Gemüsesaft.

 

Alles „eigentlich“ ganz undramatische Tipps.

 

 

 

 

 

So setzt du die Tipps auch wirklich um 

 

Beim Schreiben frage ich mich immer wieder, ob meine Tipps nicht ein bißchen zu banal sind. Du kennst sie wahrscheinlich alle.

Der Haken liegt im Alltag. Jeder Schritt ist zwar theoretisch ganz einfach – aber in der Praxis heißt es immer wieder ausprobieren, bis du das gefunden hast, was für dich wirklich auf Dauer gut schmeckt und gut tut. Und das kostet Gedankenenergie und Zeit.

 

Und damit es für dich machbar wird, sollte es einfach sein. Ich habe eine Zauberfrage für dich:

 

Mit welchem kleinen Schritt kann ich ohne Extra-Aufwand beginnen?

 

  • Wenn du einen gut gefüllten Kühlschrank und Brotkasten hast und dir sowieso Brote vorbereitest, hast du wahrscheinlich die Qual der Wahl. Dann ist vielleicht die Sache mit dem Salatblatt gut. Oder  – und das ODER ist Absicht – du schneidest morgen ein paar Gemüsesticks dazu.
  • Wenn du bisher gar keine Brote vorbereitet hast: wie kannst du es dir so einfach wie möglich machen? Wenn du frühstückst, dauert es nur 3 Minuten länger als bisher. Wenn du nur mit einem Kaffee das Haus verlässt – schaffst du es vielleicht, abends etwas vorzubereiten?
  • Wenn du morgen sowieso wieder Brot kaufen willst: wie war nochmal die Frage für den Bäcker?
  • Und wenn du gar nix im Haus hast und die Energie nur reicht, auf dem Weg zur Arbeit einen Kaffee to go zu kaufen?

 

….schau mal auf meine Beitragsbild. Das habe ich in einer Bäckerei in Hameln fotografiert. Die machen das für dich.

 

Es gitbt also keine Ausreden mehr.

 

Ich bin gespannt, mit welchem einfachen Schritt du beginnst! Lass es mich gern in den Kommentaren wissen!