So findest du zu Hause und am Arbeitsplatz ein gutes Maß

Die Vorweihnachtszeit ist eine Zeit voller Verlockungen und Versuchungen, besonders wenn es um Süßigkeiten geht. Wenn du dich auf eine Magenverkleinerung vorbereitest oder mit Schlauchmagen oder Magenbypass lebst, fällt dir das wahrscheinlich besonders auf, dass sie überall sind – schließlich hast du in der letzten Zeit deinen Fokus mehr auf das Essen gelegt, das als gesund gilt.

Ja, zum gesunden Essen sind Süßigkeiten nicht notwendig. Aber ehrlich: komplett zu verzichten ist für die meisten Menschen nicht realistisch.

In den letzten Wochen haben ich mit meinen KlientInnen genauer geschaut, in welchen Situationen ihnen der Umgang mit Süßem schwerfällt. Besonders am Arbeitsplatz und in der Familie ist es oft eine Herausforderung. Und wir haben gemeinsam Ideen entwickelt, wie du so damit umgehen kannst, dass du Genuss und Vernunft zusammenbringst. Hier sind 5 Tipps für Süßes am Arbeitsplatz und zu Hause.

 

Süßigkeiten am Arbeitsplatz

Besonders in Serviceberufen bekommen Mitarbeiter während der Vorweihnachtszeit oft viele süße Geschenke als Dankeschön. Die stehen dann im Büro, auf dem Empfangstresen oder im Pausenraum und lachen dich an. Und wenn´s stressig wird, greifst du fast automatisch zu.

Die besondere Herausforderung besonders in hektischen Zeiten ist, dass du unbewusst eine ganze Menge in dich reinnaschst. Besonders für Menschen nach Magenverkleinerung bedeutet das oft: der kleine Magen ist immer „beschäftigt“ und zu den normalen Mahlzeiten hast du keinen Hunger. Die typische „Grasen-Falle“ schlägt zu. Wenn du mehr dazu wissen möchtest, lies mal diesen Blogartikel 

 

Tipp 1: Klares Nein zu Süßigkeiten 

In dieser Situation schlage ich oft vor, eine klare Entscheidung zu treffen: bei der Arbeit nichts Süßes. Anders als zu Hause kannst du dir bei der Arbeit oft weniger Zeit nehmen, deshalb macht es hier Sinn, nichts entscheiden zu müssen. Diese klare Grenze kann dir dabei helfen, stark zu bleiben – und dir den Genuss für später aufzuheben.

Wird es immer klappen? Vielleicht nicht. Aber manchmal hilft es wirklich, mit dir selber einen klaren Deal zu machen: hier nicht naschen- dafür habe ich eine andere Gelegenheit.

 

Tipp 2: stell sie weg

Eine weitere Option ist es, mit deinen Kollegen zu sprechen und zu fragen, ob es möglich ist, die Süßigkeiten so zu platzieren, dass sie nicht ständig vor deinen Augen sind. Wenn sie außer Sichtweite sind, fällt es dir möglicherweise leichter, ihnen nicht nachzugeben. Die Bedingung: die KollegInnen müssen mitziehen. Eine Variante: wenn du die 37. „Danke“-Schokobox bekommst, kannst du sie natürlich auch weiterverschenken.  

Tipp 3: stell Obst hin

Manche Menschen finden es hilfreich, anstelle von Süßigkeiten gesunde Alternativen wie Mandarinen oder Nüsse bereitzustellen. Wenn die beiden anderen Methoden nicht funktionieren, kann dies als Notanker dienen. Es klappt nicht für jedeN, aber es lohnt sich auszuprobieren.

Falls KundInnen oder PatienInnen fragen, was sie der Abteilung Gutes tun können, darfst du natürlich gern auch auf diese Möglichkeit hinweisen. Wie oft habe ich schon gehört: „ach, super Idee, darauf wäre ich gar nicht gekommen.“

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Verführungssituation 2: Süßigkeiten zu Hause

Zu Hause ist die Situation etwas anders. Hier dreht sich die Versuchung oft weniger um Stressabbau in akuten Situationen, sondern um Gemütlichkeit und Entspannung. Eine Klientin erzählte mir, dass ihre Familie einen speziellen „süßen Teller“ hat, den sie immer schön dekorieren. Es gehört einfach in der Vorweihnachtszeit dazu. Und so etwas abzuschaffen wäre doch schade, oder?

Tipp 4: lecker statt viel

Wir haben gemeinsam überlegt, worauf es wirklich ankommt bei diesem Ritual. Wir haben uns gefragt, wie viel Süßes auf den bunten Teller gehört, damit du wirklich Genuss hast und es immer noch schön aussieht. Oft neigen wir dazu, viel auf den Teller zu legen, was dazu führt, dass wir öfter zugreifen und der Genuss etwas beliebig wird.

Was sie jetzt machen: sie sprechen sich beim Einkauf ab. JedeR darf sich für die Woche etwas aussuchen, was er oder sie besonders gerne mag. Das wird dann gezielt eingekauft. Eine besonders leckere Schokokugel pro Tag erfüllt den Zweck, nämlich etwas Besonderes zu genießen, viel besser als viel beliebiges Süß-Irgendwas. Und kombiniert mit dem letzten Tipp wirkt es besonders gut…

 

Tipp 5: setz dich hin!

Wir haben für diesen Tipp eine „Ess-Regel“ aus der Beratung vereinbart, nämlich: Wenn du etwas (Süßes isst), setze dich hin und genieße es bewusst. Wenn du dich dabei ertappst, wie du nebenbei Schokokugeln isst, setze dich hin.

Dieser relativ einfache Trick erfordert etwas Übung, kann aber dazu führen, dass du schmunzeln musst, wenn es am Anfang nicht sofort klappt.

Was sind deine Genuss-Tipps?

Abschließend möchte ich noch einmal die Tipps zusammenfassen:

  1. triff auf der Arbeit eine klare Entscheidung: ich esse keine Süßigkeiten.
  2. sprich mit KollegInnen ab, dass die Süßigkeiten außer Sichtweite platziert werden.
  3. stell gesunde Alternativen wie Mandarinen oder Nüsse bereit.
  4. Zu Hause: bestimme die richtige Genuss-Menge  und kauf gezielt ein.
  5. Setz dich hin und genieße deine Süßigkeiten bewusst in Ruhe.

Eigentlich ganz gut machbar, stimmt´s?  Oder neigst du dazu, vor lauter Möglichkeiten nicht anzufangen?

Falls du Lust hast, aus diesen Tipps für den Umgang mit Süßigkeiten dein persönliches „Weihnachtszeit-Essens-Sicherheitsnetz“ zu knüpfen, ist der Workshop „Entspannt essen mit Magenverkleinerung – Weihnachts Special“ das richtige für dich. An einem Abend nehmen wir deine persönlichen Weihnachtstrubel-Essfallen unter die Lupe und du erstellst dir einen wirklich passgenauen „Fahrplan“. Alle Infos findest du hier.

Ich bin gespannt auf deine eigenen Tipps – falls du eine Magenverkleinerung hattest: gibt es Besonderheiten, die jetzt anders sind als vor der OP? Schreibe sie gerne unten in die Kommentare. Ich wünsche dir eine genussvolle Vorweihnachtszeit!