Bei Gewichtsstillstand schadest du dir mit Hau-Ruck-Methoden
Pouch Reset! Was für ein Wort! Was für ein Versprechen. Er soll in 5 Tagen die Abnahme nach Magenbypass oder Schlauchmagen wieder ankurbeln, indem er den Stoffwechselt wieder „auf Start“ zurücksetzt.
Ich werde ja immer sauer, wenn mir jemand vollmundig Quatsch verkaufen will. Und ich kann mich noch so sehr um neutrale Neugier bemühen: das Einzige, was ich an diesem Vorschlag genial finde, ist der Name. Dafür sollte jemand einen Marketing-Preis bekommen. Oder einen Preis für die beste Lügengeschichte.
Hier nenne ich dir die wichtigsten Gründe, warum so etwas wie „Pouch Reset“ meiner Meinung nach nicht funktioniert – und wie du es besser hinbekommen kannst. Auch wenn das nicht in 5 Tagen geht: es lohnt sich.
(Aus formalen Gründen ist das jetzt Werbung, weil ich am Ende auf ein Angebot von mir hinweise).
Was soll der Pouch Reset bewirken?
Damit du weißt, worum es geht: wenn du den Begriff in die Suchmaschine eingibst, taucht als erste deutsche Seite dazu der Artikel im Blog des Adipositaszentrums in Winsen auf.
Die Anleitung ist direkt übersetzt von der Infoseite einer mexikanischen Klinik für bariatrische Chirurgie. Ich habe auf keiner der Seiten einen Hinweis darauf gefunden, wer diese Methode entwickelt hat und ob es Studien zur Wirkung gibt.
Ich zitiere mal direkt von der Seite, was die Idee des Reset ist (Layout von mir verändert):
„Bei der 5-Tages-Pouch-Reset-Diät handelt es sich um eine verkürzte Version der normalen postoperativen Diät. Der einzige Unterschied ist, dass diese Diät dieses Mal auf fünf Tage reduziert wird, um wieder auf die Spur zu kommen und wieder kleinere Portionen zu essen. Hiermit ist es gut möglich, wieder abzunehmen. Am Ende kann man entweder weiter mit der Diät machen oder wieder zu der Form der Ernährung über gehen, die am besten funktioniert hat. Der Pouch Reset sollte durchgeführt werden wenn:
Man nicht mehr abnimmt, man wieder zunimmt, die Portionen wieder größer (mehr als 200 g) geworden sind, man nicht mehr auf das achtet, was man isst oder man wieder “auf die Spur” kommen will“
(Quelle: https://www.adipositaszentrum-winsen.de/pouch-reset-der-neustart-wenn-die-portionen-wieder-groesser-geworden-sind/, Zugriff am 02.08.2019)
Also im Wesentlichen geht es darum, wieder zu einem gesunden Essverhalten zurückzukehren. Bitte hab dieses Ziel vor Augen, wenn du gleich liest, was du währenddessen tun sollst.
Das sollst du während der Pouch-Reset-Tage essen
- 1.Tag: klare Flüssigkeiten (Wasser, Tee, Brühe, zuckerfreie Getränke)
- 2. Tag 3 Eiweiß-Shakes, kalorienarme Gemüsesuppe, 2 Liter Wasser
- 3. Tag wie Tag 2, zusätzlich weiche Eiweißquellen wie Rührei, Tofu, Frischkäse oder Joghurt
- 4. Tag wie Tag 2, zusätzlich feste Eiweißquellen wie Fleisch und etwas gesunde Fette wie Avocado oder Mandeln
- 5. Tag wie Tag 4, ergänzt durch 2x 60 Gramm Gemüse/Obst
Wenn ich diese „Speisen“-Vorschläge lese und durch und sie mit dem vergleiche, was als gesundes, ausgewogenes Essen nach der OP gilt, habe ich starke Zweifel, dass das dazu beiträgt, „wieder zu einem gesunden Essverhalten zurückzukehren“. Ach was, Zweifel. Ich bin lange genug Ernährungsberaterin, um zu wissen, dass das zwar vielleicht kurzfristig dazu führt, die Abnahme nach dem Magenbypass wieder anzukurbeln. Aber nicht dauerhaft. Und nicht auf Gesunde Art. Punkt.
Wenn du andere Erfahrungen gemacht hast, lass es mich gern wissen.
Hier meine Kritik im Einzelnen:
Ein Shake ist keine angemessene Mahlzeit
Falls mit „ein Shake“ eine üblicherweise empfohlene Menge von 300 ml plus Eiweißpulver gemeint ist (zur Portionsgröße wird nichts gesagt), halte ich das für eine Menge, die auf einen Rutsch ziemlich viel ist für einen operierten Magen. Falls es weniger ist, wird die Eiweißmenge über den Tag ziemlich klein.
Natürlich ist das für einige Tage auszuhalten (falls deine Eiweiß- und Stoffwechselwerte in Ordnung sind), aber weder trainierst du damit normales Essverhalten, noch ein Gefühl für Sättigung – und Ballaststoffe und Vitamine/Mineralstoffe fehlen auch komplett. Es ist nichts anderes als eine gute (??) alte Crash-Diät.
Weiche Nahrung – nicht kauen ist auch keine Lösung
Die Empfehlung, 3 Tage lang nichts Festes zu essen, verstehe ich nicht.
Direkt nach der OP ist die Situation völlig anders, da macht weiche Kost Sinn, um die OP-Wunde zu schonen. Aber wenn es genau darum geht, (wieder) bewusstes Essen zu üben, wird fades weiches Essen, das noch du noch nicht einmal in Form einer Mahlzeit essen kannst, doch keinen positiven Anreiz geben, das Essen zu schmecken, geschweige denn zu genießen.
Nährstoff- und Kalorieneinschränkung macht keinen Sinn
Wofür ist es sinnvoll, 4 Tage lang auf Gemüse, Obst und eine kleine Menge Kohlenhydrate zu verzichten? Wenn es darum geht, wieder darauf zu achten, was man isst, gehört für mich dazu, von der wichtigen, aber eben nicht allein selig machenden Eiweiß-Fixierung wegzukommen. Eine Mahlzeit besteht aus mehr als bröseligem Hüttenkäse.
Ja, es ist wichtig, sich darauf zu besinnen, wie groß bzw. klein eine Portion sein kann und sollte. Aber einen Körper, der sowieso täglich mit den besonderen Anforderungen eines veränderten Magen-Darm-Traktes klarkommen muss, unter den Grundbedarf zu prügeln und echte Mahlzeiten zu verweigern, finde ich unverantwortlich. Ein Gespür für Hunger und Sättigung lernt man anders. Obwohl: was „Hunger“bedeutet, lernt man in diesen Tagen tatsächlich. Wahrscheinlich sogar im Doppelpack mit dem ungeliebten Bruder „Heißhunger“(Ironie off).
Wenn du das Thema Gewichtsstillstand von Grund auf angehen und so deine Abnahme nach Magenbypass und Schlauchmagen wieder ankurbeln willst, findest du in der Checkliste Gewichtsstillstand gute Ansatzpunkte. Du kannst sie hier herunterladen:
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Das bewirkt der Pouch-Reset in deinem Kopf
Das Gegenteil von gut ist gut gemeint. Die Idee, noch einmal neu und vernünftig mit dem Essen zu starten: wunderbar, mach das! Aber bitte mach keinen Neustart mit einer völlig widersinnigen „Kur“, die eigentlich das Gegenteil von dem verlangt, das du erreichen willst!
Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass du nach den 5 Quäl-Tagen erst recht alles Verbotene futtern möchtest, größer als die Lust, dich ab Tag 6 achtsam und liebevoll um ausgewogenes und leckeres Essen zu kümmern.
Das Motto des Pouch Reset ist ja „Quäl dich, du Sau“ (so hat sich angeblich Jan Ullrich zu Höchstleistungen gepeitscht). Du bist hungrig, darfst nicht kauen und im Kopf kreisen die Verbote. Und wenn du es nicht schaffst, hast du mal wieder versagt. Was. Soll. Das?
Dieser Ansatz widerspricht allem, was ich über eine sinnvolle Verhaltensänderung gelernt habe. Er ist für mich sozusagen die Prügelstrafe der Ernährungsumstellung.
Aber als Ernährungsberaterin bin ich natürlich voreingenommen ;). Vielleicht gibt es ja auch gute Erfahrungen damit…immer her damit in die Kommentare.
Gibt es zum Pouch Reset Einschätzungen von Operierten?
Ich habe bei der Recherche für diesen Artikel auch zwei Erfahrungsberichte/Einschätzungen von Operierten gefunden. Anne Rheis vertritt in ihrem ziemlich bunten Blog eine ähnliche Meinung wie ich (hier der Artikel zum Pouch Reset). Wenn du auf Youtube mal „Pouch Reset Erfahrungen“ eingibst, wirst du noch mehr Berichte finden, die eher nicht so gut sind. … wenn du andere, bessre Erfahrungen gemacht hast, lass es mich gerne wissen!
Was hilft bei Gewichtsstillstand nach der Adipositas-OP denn nun?
So gern ich dir etwas anderes sagen würde: aus dem Gewichtsstillstand rauszukommen, funktioniert meiner Meinung nach nur dann, wenn du übst, deine Situation immer wieder freundlich, aber bestimmt unter die Lupe zu nehmen. Ich habe -ohne Anspruch auf Vollständigkeit – in meinem Artikel Gewichtsstillstand -das machst du falsch mal 20 Faktoren aufgelistet, bei denen du ansetzen kannst. Mit Checkliste und ganz praktischen Tipps, die du auch in Eigenregie umsetzen kannst.
Die Basis-Tipps für Essen nach der Adipositas-OP
Wenn du dich darauf fokussieren willst, nur noch „das Richtige“ zu essen, fährst du mit folgenden Tipps besser:
- Iss nur noch zu den Mahlzeiten (je nach OP-Methode 3-5). Dazwischen trinkst du Wasser.
- Achte darauf, zu den Mahlzeiten immer zuerst 3 Bissen des eiweißhaltigen Lebensmittels zu essen. Dann 1 Bissen Gemüse oder Obst und wenn dann noch Platz ist, 1 Bissen Stärkehaltiges.
- Mach Zucker zur absoluten Ausnahme.
- Wieg dein Essen ab. Teste aus, wie klein die Mahlzeit sein „darf“, damit du noch satt wirst, aber nicht zu viel Volumen isst.
Und wenn dir diese Tipps (zu) streng und freudlos vorkommen, schau nach oben auf die Pouch-Reset-Vorschläge und entscheide dann, was für dich mehr Sinn macht. Wie gesagt: du willst ja nicht nur zack-zack ein paar Kilo abnehmen, sondern die Abnahme dauerhaft ankurbeln.
Einladung zur Online-Community für Menschen mit Magenverkleinerung
„Dranbleiben! Entspannt essen bei Adipositas-OP“
Ganz ehrlich: Du weißt wahrscheinlich selber , dass die reinen Ernährungstipps dich nicht dazu bringen, nachhaltig etwas zu verändern. Auch wenn sie sachlich noch so richtig sind. Etwas in Eigenregie zu verändern, scheitert oft. Hier die wichtigsten Gründe:
- nicht genug Zeit im stressigen Alltag
- wenig Frust-Toleranz, wenn es nicht sofort klappt
- wildes Rumprobieren statt sinnvoller Planung
- du zwingst dich zu etwas, was nicht zu dir passt
….oder oder oder. Du kennst ja wahrscheinlich deine Gründe, warum es dir immer wieder durchflutscht.
Deshalb habe ich eine Community konzipiert speziell für Menschen nach der Adipositas-OP. Mit Profi-Begleitung und der Unterstützung von anderen Magenbypass- oder Schlauchmagen-BesitzerInnen kannst du dort im passenden Tempo und ganz freundlich dein Gewicht wieder „anzuschubsen“. In Online-Live-Treffen in einer kleinen Gruppe, mit ständigen Austausch in einem privaten Forum und dem Zugriff zu einer ständig wachsenden Video-Bibliothek bleibst du dran. Wirklich. Wir fragen nämlich nach. Ganz freundlich, aber hartnäckig.
In dieser Community baust du dir sozusagen deinen eigenen Pouch Reset – und zwar so, dass du entweder wirklich dranbleibst oder hinterher weißt, wie du es stattdessen brauchst.
Die Community öffnet mehrmals im Jahr ihre Tore für neue Mitglieder. Hier findest du alle Infos und kannst dich in die Warteliste eintragen. Ich sage dir dann Bescheid, wenn sich die Türen wieder öffnen.
Ich wünsche dir einen guten Blick dafür, was du wirklich brauchst, wenn das Gewicht mal steht, Geduld, Gelassenheit und den Mut, immer wieder neu anzufangen!
Herzlich, deine Antje
Abnehmen
Ich habe am 02.11.22 einen Schlauchmagen bekommen. Damit habe ich 25 kg abgenommen. Wegen Sodbrennen und dreimonatigem Stillstand bin ich am 26.07.23 zum Bypass umgebaut worden. Ich habe damit zwar schon 8 kg abgenommen, aaaaber:
Ich habe unheimlichen Heißhunger, habe Schwierigkeiten nur 3-4 Mahlzeiten zu essen und bin nach dem Essen immer noch hungrig und habe kein Sättigungsgefühl mehr. Ich weiß also was falsch läuft. Aber es ist so schwer durchzuhalten. Und im Hinterkopf immer der Gedanke, du machst es falsch, die bist nicht stark und streng genug mit dir selbst und es dauert nicht lange dann hat sich der Bypass wieder ausgedehnt.
Aber so eine „Diät“ wie dieses Pouch reset bringt es meiner Meinung nach auch nicht. Denn Diäten habe ich ja vorher schon ständig gemacht und wollte davon weg.
Ui, da hast du ja nach deiner zweiten OP ein paar Hürden behalten (oder neu dazubekommen?). Ich erlebe öfter, dass es sich mit der Wahrnehmung von „hungrig“ und „satt“ bessert, wenn du wieder festere Speisen verträgst. Ich kann dir nur Mut machen – es ist ja nochmal ein neuer Kostaufbau.
Hast du eine Vorgabe bekommen, nur 3 Mal zu essen? Ohne evtl. einer Kollegin ins Handwerk zu pfuschen, finde ich für Viele diese Empfehlung nicht immer sinnvoll. Wenn nur superkleine Mengen in deinen Magen passen, macht es aus meiner Erfahrung Sinn, eher 5 Mal zu essen. Das minimiert auch die Gefahr zu grasen.
Ich hoffe, dass du dich in deinem passenden Tempo mit deinem „neuen“ Magen einruckelst und ein gutes Gespür dafür bekommst, was du alles richtig machst <3.
Guten Tag,
Genauso wie MaRu beschrieben hat geht es mir auch. Mit dem gleichen OPs.
Ich habe meinen Bypass jetzt seit 4 Jahren und habe 15 Kilo wieder zugenommen, da ich absolut kein Sättigungsgefühl habe (schon von Anfang so). Gestern hatte ich eine magenspiegelung, alles ohne Befund, auch ohne Ausdehnung des Pouches (was ich nicht verstehen kann, bezogen auf die Menge die ich essen kann) also wo geht das essen hin? direkt in den Darm?
Heißhunger habe ich auch seit Umwandlung – beim schlauchmagen nicht.
Es ist alles ohne Befund, Blutbild, vitamine sind auch gut. Keiner kann mir helfen – hat jemand eine Idee ?
Hallo Alexandra, es kann schon sein, dass das Essen deinen Magen sehr schnell verlässt. Auch wenn sich manchmal keine organischen Erklärungen finden lassen, habe ich mit einigen KlientInnen gute Erfahrungen mit einer „Auffrischungs“ -Ernährungsberatung gemacht. Manchmal sind es wirklich kleine Veränderungen (z.B. darauf achten, dass die Mahlzeiten alle nötigen Nährstoffe enthalten – oder kauintensive Lebensmittel einbauen…), die eine große Wirkung haben. Vielleicht hilft dir das ja auch!
Mit dem Pouch Reset kommen wir doch genau wieder in unsere Prä-Operativen blöden Gewohnheiten: Crashdiäten, einseitiges Essen, Waagenirrsinn. Versuchen wir, wieder kleinere gemischte Pirtionen zu essen, genug zu trinken, auf Eiweiß zu achten. Und Bewegung einbauen. Klingt einfacher, als es ist, ich weiß. Seufz.
Jaaa, das „seufz“ kann ich gut nachfühlen. Bei solchen Gelegenheiten fällt mir immer wieder die süße Szene aus „Der Junge muss an die frische Luft“ ein, in der der verkleidete Junge säuselt: „Nützt ja nix. Das Leben muss ja weitergehn.“
So ist es mit der chronischen Erkrankung Adipositas auch❤️.
Ich versuche alles nötige umzusetzen. Meine OP war Ende März letzten Jahres, ich hatte 20Kilo in der Vorbereitung verloren und bis November 19 noch einmal 25Kilo verloren. Seid dem steht mein Gewicht still 😭 bzw. ich habe wieder 5Kilo zugenommen, mit der Tendenz steigend 😭😭😭.
Obwohl meine Ernährung den vorgegebenen Angaben entspricht.
Ich bin vom Obst und Gemüse, im Intimbereich wund wie ein kleines Kind, Bepanthen und eine Cortisonsalbe benutzte ich on gro! Es beisst und schmerzt, äußerst unangenehm 😪😫.
Mein Blutbild ist bis auf die Schilddrüsenwerte im mittleren Bereich.
Ich weiß das ich nicht immer alles richtig und perfekt mache, aber mir stellt sich doch die Frage, wieso heißt es immer, ich mache etwas falsch! Liegt es vielleicht auch an meinem Stoffwechsel? Dieses implizieren, es liegt an mir!! tut nicht sehr gut!
Ich wünsche mir eine Lösung die mir hilft! Aber die nicht meine Depression und mein schlechtes Selbstwertgefühl füttert.
Dies soll jetzt nicht keine Kritik sein , ich habe bei Deinen Ausführungen und Anregungen, ja bei Dir selbst, ein sehr gutes Gefühl. Mir ist Bewusst das Du auf Facebook Deine Freizeit mit uns gestaltes, es soll eine Denkanregung in eine andere , in meine 😜🤔😏 Richtung sein. Ich möchte auch nicht bedauert oder gebauchpinselt werden. Ich möchte einen Weg finden, meinem Körper dazu zu bringen, endlich die unerwünschten Pfunde los zu lassen.
Ich wünsche Dir gute Gesundheit und eine schöne Woche 🐾 🌹 ❤️
Liebe Petra,
ja, das blöde Gefühl, wenn in allen Ratschlägen ein unausgesprochener Vorwurf liegt, kann ich gut nachvollziehen. Und ich vermute ganz stark, dass du viel mehr richtig als „falsch“ machst.
Um dir einen wirklich hilfreichen Tipp geben zu können, müsste ich natürlich mehr über dich wissen.
Ist es möglich, mal auf deine ERFOLGE zu schauen? Du hast 45 kg abgenommen. Welche Beschwerden haben sich gebessert? Gibt es etwas, das du jetzt wieder tun kannst? Oder nicht mehr tun musst?
Kennst du dich „Checkliste Gewichtsstillstand“? Die finde ich ganz hilfreich dafür, entscheiden zu können, ob du mit vertretbarem Aufwand noch etwas tun kannst, um deine Gewichtsabnahme wieder in Schwung zu bringen. Und dabei darf auch herauskommen, dass du das tust, was du kannst und es im Moment keinen Sinn macht, dich noch mit neuen Methoden zu quälen.
Ich wünsche dir möglichst viel Gelassenheit, eine ermutigende Betreuung und Geduld mit deinem Körper und deiner Seele!
Ja, der Ausdruck pouch-reset ist super. Aber auch ich finde die 5Tagevorschlaege nicht optimal. Ich schaffe kaum 2l Flüssigkeit am Tag und es fehlen ausreichend Eiweiß Mahlzeiten. Da brauche ich auch kleine Zwischenmahlzeiten mit Eiweiß um auf meine 80 g pro Tag zu kommen
Stimmt, warum man in dieser Phase auf eiweißarmes Essen zurückgreifen soll, ist mir absolut schleierhaft. Das ist fachlich völliger Quatsch. Ich hoffe, du findest für dich einen besseren „Pouch-Reset“ (falls du ihn überhaupt brauchst).
Wirkung wird vermutlich allein geringem Volumen zugeschrieben, ohne das Ganze zu beachten.
Ja, bei der geringen Ess-Menge und den rigiden Vorgaben ist es logisch, dass es bei den meisten in den ersten Tagen funktioniert. Spannend wird´s ja danach…
Diesen Blödsinn (zumindest empfinde ich das als Blödsinn) habe auch schon mehrfach im Netz gefunden. Sehr suboptimal.
Einfach auf die Signale des eigenen Körpers hören und seinen eigenen Weg finden (natürlich mit Hilfe richtiger Empfehlungen, wie man sie hier findet).
Ich habe auch mit Stillstand zu kämpfen, habe aber immer versucht zu reflektieren, was denn eigentlich schief gelaufen ist, damit das passieren konnte. Und hier habe ich die besten Tipps erhalten und diese dann für mich versucht anzuwenden.
Auch ich bin ein ungeduldiger Mensch, aber der Körper kann nicht in kürzester Zeit das abbauen, was er in (oft) Jahrzehnten aufgebaut hat.
Lange Rede – kurzer Sinn, dieses „reset“, wie es da empfohlen wird, ist nur Quälerei und bringt außer Frust und schlechter Laune gar nix
Super, wenn du geübt hast, auf die Signale deines Körpers zu hören. Diesen Tipp lese ich auch oft – und so richtig er in der Theorie ist, so schwer fällt es Vielen (da schließe ich mich selber ausdrücklich ein), wirklich zu erkennen, was der Körper grad sagen will.
Ich wünsch dir weiter viel Erfolg beim forschen und reflektieren!
Ich mache gerade einen unfreiwilligen „Pouch-Reset“, nach einer Darmschlingenverdrehung und daraus folgenden Darmverschluss(Roux-Y-Bypass 2019), bin ich Freitag Notoperiert worden.
Danach bis heute nur flüssig Kost, ab heute Breiige Phase…langsamer Kostaufbau.
Zum „Glück“ ging es mir nicht so gut, dass ich die ersten Tage auch keinen Hunger hatte und meine Portionen jetzt wieder mini sind, aber ich bin müde und schlapp, verliere massiv Haare. Und habe 2,9 kg zugenommen, trotzt aller Strapazen!
Also das ist definitiv nicht der richtige Weg für mich!!!!
Das Positive daran ist, dass ich mich jetzt erst mal wieder neu mit meiner Ernährung auseinander setze und stärker reflektiere, was ich jetzt besser machen kann.
Deine Checkliste bei Gewichtsstillstand ist einfach Gold wert.
Vielen Dank dafür!
Dir erstmal alles Gute – ich hoffe, es geht dir schnell besser!
In deiner Situation macht ein schrittweiser Kostaufbau auf jeden Fall Sinn. Und wenn du dadurch (wieder) Lust und Energie hast, dich neu mit der Ernährung auseinanderzusetzen, ist das ja positiv.
Also mein Arzt im Adipositas-Zentrum würde mit mir schimpfen, sobald ich eine Diät machen würde….und ein „Pouch-Reset“ wie oben aufgeführt erinnert mich irgendwie an die sog. Eier-Diät aus den 80er Jahren 🙈. Total ungesund, mitunter eklig und auf jeden Fall Heißhunger schürend.
Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, wie ein Pouch-Reset ohne operative Korrektur des Pouchs funktionieren soll. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass sich der Pouch nicht verkleinert, sondern nur mein Pseudo-Hunger oder Appetit, wenn ich meine Portionen wieder verkleinere. Das habe ich peu a peu durchexerziert, klein angefangen mit dem Frühstück. Danach hat es sich ebenfalls auf Mittag- und Abendessen ausgewirkt. Rückfälle gibt es leider immer wieder 😉🌈
Allen ein schönes Wochenende 🤗
Also, ich habe nach der Op-bedingten Abnahme mein Gewicht ca ein halbes Jahr problemlos gehalten und plötzlich fing ich an wieder zu zunehmen. Bei 5 Kilo dachte ich mir langsam, dass ich nicht noch mehr zunehmen möchte. Hilfe von meinem AZ bekam ich nicht. Ich nahm noch weitere 15 Kilo zu, war mega gefrustet und mein AZ konnte ich nun komplett vergessen, da das Krankenhaus sehr Corona gebeutelt war. Von diesem Reset habe ich auch gelesen und habe oft und lange überlegt ob ich es versuchen soll. Aus Frust pfiff ich langsam auf alles was ich je in meinem Leben über gesunde Ernährung gelernt hatte und nahm noch einmal 10 Kilo zu. Dann kam der Tag an dem ich wieder die 100 auf der Waage sah und in meinem Kopf legte sich ein Hebel um. Ich achte wieder auf meine Ernährung. Mein Bypass funktioniert auch nach 5 Jahren Post Op einwandfrei. Mehr als 200 Gramm passen nicht rein. Ich vertrage vieles auch heute noch nicht und wurschtel mich da durch. Von 29 Kilo Zunahme sind die ersten 9 Kilo wieder weg. Mein Ziel war immer schon *Ich möchte alles essen, nur eben nicht alles an einem Tag* Anstatt * (nur Mal als kleines Beispiel) Cornflakes zum Frühstück esse ich heute lieber Müsli mit Milch, Skyr und frischem Obst nach Belieben. Das hält lange an, ich bin leistungsfähiger als früher. Zwischendurch Bzw als 2. Frühstück reichen mir ein paar Radieschen oder Cocktailtomaten oder ein Ei. Wenn ich Mal viel Hunger habe gibt es auch mal Vollkornbrot mit Käse oder Hänchenbrust von mir aus auch mit Mozzarella. Am Abend esse ich alles und verbiete mir nichts sofern ich es vertrage. Ich achte lediglich darauf nicht zu salzig zu essen und nicht zu fett. Denn auf Salz und Fett reagiert mein Körper negativ, sprich mit Zunahme. Das und schwimmen, wandern Rad fahren also Radtouren helfen mir. Ach und nicht zu vergessen immer schön brav auf die Vitamine achten und einnehmen. Ich bin froh diesen PouchReset nicht gemacht zu haben. Denn auch wenn ich nicht vieles essen kann, aber von den Dingen die gehen möchte ich dann das essen doch genießen.
Ich halte von dieser Crashdiät Pouch-Reset überhaupt nix. In 5 Tagen zieht sich mein Schlauchmagen nicht zurück. Es ist ein guter Ausstieg, wenn man in einer Essspirale gefangen war und um aus der mal ganz anders auszubrechen können die 5 Tage vielleicht helfen, obwohl ich die Essensauswahl total bescheuert und unlogisch finde, viel zu eiweissarm und der Körper muss sich aus den Muskeln selbst bedienen um sich die nötigen Aminosäuren zu holen zum Arbeiten. Ich hab 3 Wochen gebraucht um meine Portionsgrösse von 250g auf 150g runterzuschrauben und wieder das Druckgefühl mit 150g zu haben, das es reicht und ich auf hören konnte weiter zu essen. Hab die zu grossgwordene Portion um 100g verringert und musst in den ersten 3 Wochen viel Kopfarbeit machen, weil der Magendruck fehlte, der mir sonst das Sattgefühl gegeben haben. Es fehlte, weil der Magen sich bei der kleinen Menge ja nicht gedehnt hat und auch die Grenzen vom Magen nicht ansatzweise gedrückt hat. War ne doofe Zeit, weil dieses Druckgefühl mir echt gefehlt hat. Dieses Druckgefühl gibt mir ein Feedback, es reicht jetzt, es war genug, ich bin dann vom Kopf her zufrieden egal ob die Augen die Portion als zu klein angesehen haben. Ich kann durch diesen Druck aufhören zu essen und auch das Denken übers weiteressen ist dann weg. Das hatte ich in den 3 Wochen nicht gehabt, und musste mit meiner schlechten Laune leben und der Unzufriedenheit übers Essen und die Gefühle damit. Aber nach 3 Wochen hat sich mein Magenvolumen wieder verkleinert. Der Muskel wurde ja 3 Wochen nicht gedehnt und ausgeweitet und war eher schlapp von der kleinen Menge. Aber der Druck war dann auf einmal wieder da. Meine Zufriedenheit war wieder hergestellt und seit der Zeit versuche ich meine Portionen nicht mehr über 150g gehen zu lassen,d amit ich nicht mehr diese schlimmen 3 Wochen brauche um ne Dehnung rückgängig zu machen. Der Magen ist ein Muskel und kann sich zurückziehen, wenn man ihn verkümmern lässt und nicht viel Druck drauf lässt, Beim Bypass kann ich mir das nicht so vorstellen, ein ausgedehnter Darm bildet sich nicht zurück und deshalb glaub ich auch nicht das der Pouchreset einen Pouch verkleinern kann. Nicht umsonst kommen die Chirurgen im Spiel wenn der Pouch zu gross geworden ist. Ich hab mit meinem Schlauchmagen echt Glück gehabt, das ich die Portionen nicht lange so gross hatte und jetzt wieder alles schön klein geworden ist und die OpPortionsgrösse wieder für genug Druck sorgt, das ich aufhören kann zu essen udn sehr zufrieden sein kann. Mehr Hunger hatte ich durch die Verkleinerung der Essensmenge nicht, aber ich kam mit meinem Budget für den Tag besser auf. Bei grösseren Portionen war ich immer über meinen Kcalsbudget und musste mit Gemüse tricksen um die Mahlzeiten gross aber weniger gehaltvoll zu machen. Mein Körper kommt mit den kleinen Portionen super klar und ich kann damit sehr leicht mein Gewicht halten, wenn ich die Ernährung auf eiweissreich kh- und fettmoderat lasse, alte Muster bringen immer Choas und Mehrkilos, wenn ich sie nicht ins Tagesbudget einplane in angepasster Grösse. Ich will nie mehr Diäten machen oder nach so komischen Essensplänen leben, die keinen Sinn machen und nur ne schnelle Abnahme machen, weil der Körper unterversorgt ist.
Danke für deine genaue Beschreibung, wie du dich mit deinem Magen „auseinandergesetzt“ hast und deine Portionsgröße wieder angepasst hast. Das macht sehr schön deutlich, dass es nicht einfach ist – und trotzdem machbar. Ich kenne dich ja schon etwas länger und bewundere immer wieder, wie du immer wieder neu auf dich achtest und im besten Sinne „dranbleibst“.
Ich halte von solchen Extremen sehr wenig. Meines Erachtens wäre es sinnvoll sich auf Basics zu besinnen und wieder zB bewusster esse.
Das sehe ich auch so. Fortschritt wird in kleinen Schritten gemacht – auch wenn der „Sprung“ durch Extrem-Methoden erstmal verlockend ist.
Ich halte so etwas eigentlich nicht durch, weil es sehr extrem ist. Ich musste letzte Woche vor einer Magenspiegelung kürzer treten und dann einen Tag Land “ekliges Zeug” trinken. Seitdem bin ich tatsächlich wieder etwas sorgfältiger, was ich wieviel esse. Ich halte nichts davon sich Wunderdinge zu erwarten, aber mir tut so ein Schritt zurück und kurzfristig einschränken durchaus gut.
Ja, den Aspekt, sich für einige Tage aus dem „Ess-Alltagstrott“ rauszukatpuliteren, kann ich gut nachvollziehen (wenn ich mit dem Aufregen fertig bin 😊). Wenn danach etwas Vernünftiges kommt wie bei dir, kann es helfen. Aber damit werden diejenigen, die unter „Pouch Reset“ nachschlagen, ja leider alleingelassen. Dir weiter einen guten Weg!
Ich bin am 1.2.2022 operiert worden( Magenbypas ) & habe gut abgenommen(58,7kg) kann immer noch nicht alles essen & trinken & bereue die OP. Ich habe viele Probleme mit & beim Essen.Die SHG ist auch nicht das Wahre. Zuviel Neue, zu viele dumme Fragen, vor allem , wenn das Thema grade besprochen worden ist , mit den dazugehörigen Fragen. Ich fühle mich schon seit Jahren nicht mehr als 1 Teil der Gruppe, habe sie auch verlassen & versuche so klar zu kommen. Ich bin jetzt in 1 Alter gekommen , wo ich nicht mehr so viele Baustellen haben möchte & wenn sie da sind , versuche ich damit zu leben , bis es nicht mehr geht
Hallo Stefanie, dass du scheinbar noch so viele Probleme mit dem Essen hast, tut mir Leid. Normalerweise sollte dein AZ bzw. deine Ernährungsberaterin dir bei Unverträglichkeiten weiterhelfen können. Sprich es unbedingt bei deinem regelmäßigen Nachsorgetermin an und lass dir z.B. eine neue ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung ausstellen. Alles Gute!