Mehr Genuss, mehr Vielfalt, mehr Erfolg auf der Waage

Essen nach der Adipositas-OP kann ganz schön anstrengend sein. Ich weiß das deswegen, weil bei mir ziemlich viele Leute in der Beratung nach einer Weile sagen:  „Oh Antje, ich habe das Gefühl, ich mach alles richtig, ich achte aufs Eiweiß und ich gucke, dass ich wirklich gut esse. Und auf der Waage bewegt sich entweder zu wenig oder tatsächlich gar nichts.“ Das ist natürlich total lästig. Ich habe für dich heute einen Vorschlag mitgebracht, wie du mit einem vielleicht ungewöhnlichen Ansatz aus dem Gewichtsstillstand rauskommen kannst, wenn „mehr Eiweiß“ bei dir nicht den gewünschten Schwung bei der Abnahme bringt.

mehr Eiweiß hilft irgendwann nicht mehr

Was ich ganz oft erlebe, sowohl in meiner Facebook-Gruppe Adipositas-OP mein Weg (die ist nämlich soo toll, dass sie für viele NutzerInnen schon eine Art kollegiale Beratung ist) als auch bei uns Ernährungsfachkräften, ist eine Art Reflex, nämlich zu sagen: „Da musst du vielleicht noch mehr Eiweiß essen.“

Manchmal sind sogar die Blutwerte z.B. das Gesamteiweiß auch nicht so toll, so dass das auf den ersten Blick auch logisch erscheint, noch mehr Eiweiß zu essen. Noch ein Stück Fleisch, Fisch oder Eier mehr, Quark bis zum abwinken und jede Menge Fruity Whey oder Proteinkaffee. Und wahrscheinlich kennst du das Gefühl, dass es dir irgendwann zu den Ohren rauskommt. 

Wenn „viel hilft viel“ nicht mehr stimmt

Aber mein Vorschlag geht mal in die andere Richtung, nämlich den Fokus mal etwas vom Eiweiß wegzunehmen. Ich habe dazu keine Studien gesucht, sondern die Idee beruht auf den Erfahrungen, die einige meiner Klientinnen gemacht haben. Anhand des Tellermodells, mit dem ich ganz gerne arbeite, kann ich dir mal zeigen, was passieren kann, wenn du zu eiweißlastig isst. Du kannst dir dieses Modell gern herunterladen.

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Vergisst du die anderen wichtigen Nährstoffe?

Die Idee beim Essen nach der Adipositas-OP ist ja, dass der größte Teil des Essens aus eiweißhaltigen Nahrungsmitteln bestehen sollte. Was aber dann häufig passiert: weil im kleinen Bauch nur begrenzt Platz ist und viele der eiweißhaltigen Speisen auch gut sättigen, kommen die anderen wichtigen Lebensmittelgruppen zu kurz. Du hast keinen Platz mehr für Gemüse und Obst und schon gar nicht für die stärkehaltigen Lebensmittel – Brot, Reis, Nudeln und Kartoffeln haben ja sowieso mittlerweile einen schlechten Ruf und gelten als verzichtbar. Und auch wenn du schon wieder größere Portionen essen kannst als im Kostaufbau, wird mit dem übergroßen Blick auf Eiweiß dein Essen eintönig und ich trau mich zu behaupten: es fehlen dir einfach wichtige andere Nährstoffe.

Wenn du mein Tellermodell anschaust, siehst du, dass dieses Modell keine Striche zwischen den Lebensmittelgruppen hat. Das nehme ich in der Beratung auch ganz gerne als Symbol dafür, dass supergenaue Mengenangaben häufig gar nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Mein Mantra ist: Menschen sind keine Maschinen, in die du eine bestimmte, exakt berechenbare Mange einfüllst und bei der du zuverlässig weißt, dass es genau wie in der Theorie verstoffwechselt wird. Grade wie gut jemand mit Stärke zurechtkommst, ist nach meiner Beobachtung sehr individuell unterschiedlich. Deshalb macht es für mich Sinn, statt stur auf „ 50% oder mehr Eiweiß und möglichst wenig Kohlenhydraten“ zu bestehen, in deinen Mahlzeiten mal ein bisschen mit den Mengenverhältnissen zu experimentieren. Natürlich sollst du eiweißreiche Lebensmittel essen. Aber eben nicht im Übermaß.

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Mehr Gemüse, Obst und Brot

Und deswegen ist mein Tipp: Anstatt noch mehr Eiweiß zu essen und nach dem Motto „viel hilft viel“ 1,5 oder sogar 2 Gramm Eiweiß pro Kilo Zielgewicht zu kommen oder sogar dich in Richtung 2 Gramm zu bewegen, mach es mal andersrum. Bleib mal bei der Eiweißmenge, die für dich einigermaßen passt, auch wenn sie vielleicht sogar rechnerisch ein bisschen wenig ist. Bau stattdessen mehr von den anderen Bestandteilen ein. Iss genug Gemüse und Obst und lass bei den guten Kohlenhydraten mal ein bißchen locker. Ich weiß, dass das ganz schön herausfordernd ist, wenn man sonst immer wieder hört, dass Low-Carb ja soo wichtig ist. Aber ganz ehrlich: wie oft findest du dich am Süßigkeitenschrank wieder, weil dich dein „normales, gesundes Essen“ nicht sättigt und befriedigt?

Probier mal die sinnvollen, komplexen Kohlenhydrate, das heißt Kartoffeln, Reis, Nudeln, Brot in kleinen Mengen zu steigern. So machst du das Verhältnis auf deinem Teller wieder ein bisschen runder, ausgewogener.

Weniger Eiweißpulver

Wenn es bei dir von den Mengen möglich ist und du dich traust, kannst du auch mal schauen, ob du bei den Eiweiß-Konzentraten, sprich bei Pulver oder bei extra Eiweißshakes vielleicht sogar die Mengen runterfährst. Auch das erscheint erstmal widersinnig, aber ich erlebe es relativ oft, dass Leute, die ständig konzentriertes Eiweiß zu sich nehmen, häufig zu satt sind für „richtiges“ sprich selbst zubereitetes Essen aus gesunden Basis-Lebensmitteln.

Du traust dich nicht, es allein auszuprobieren?

Mir ist klar, dass dieser Ansatz „gelassener beim Eiweiß und mutiger bei Brot und Co.“ etwas ganz anderes ist, was die meisten von uns lernen (die Betroffenen) oder lehren (die Ernährungsfachkräfte und ÄrztInnen). Und dass es Mut braucht, es länger als 3 Tage auszuprobieren. Falls du es schon ausprobiert hast, schreib mir gerne mal in die Kommentare, ob du damit deinen Gewichtsstillstand überwinden konntest.

Nochmal: wenn du gute Erfahrungen damit machst, die Eiweißmenge in deinem Essen zu steigern, also den üblichen Empfehlungen zu folgen: mach das. Und mein Vorschlag ist auch keine Aufforderung, Eiweiß zu vernachlässigen und gezielt wenig zu essen. Er soll genau eines nicht sein: etwas, das jedeR machen muss. Sondern eine zusätzliche Möglichkeit, wenn „mehr Eiweiß“ bei dir nicht funktioniert.

 

In der Gruppe wird es leichter!

Du findest diesen Ansatz zwar spannend, aber hast ein bisschen Sorge, ob du dir damit wirklich einen Gefallen tust? Wie wäre es, in dieser Test-Phase eine Gruppe und eine Fachfrau an der Seite zu haben, die dich dabei coachen? In meiner „Dranbleiben!“- Online-Community für Menschen mit Magenverkleinerung ist das möglich. Ich schlage dir dort immer wiederkleine Veränderungen für deinen Ess-Alltag vor und begleite dich dabei herauszufinden, wie du deinem Körper und deiner Seele genau den Schubs geben kannst, der für dich passt. Und in der extra dafür eingerichteten Facebook-Gruppe kannst du von den Erfahrungen der anderen Teilnehmerinnen profitieren und bekommst jede Menge praktische und motiviernde Ideen. Wenn ich dir Bescheid geben soll, wann die Dranbleiben-Community wieder neue Mitglieder aufnimmt  klick hier und trag dich unverbindlich in die Warteliste ein  

Jetzt bin ich gespannt: wie findest du den Ansatz? Hast du es schon (erfolgreich) ausprobiert? Oder geht das für dich gar nicht? Her mit deiner Meinung – ich freu mich auf deinen Kommentar!