(Vorbemerkung: vielen Dank an Claudia Kauscheder von abenteuerhomeoffice.at und an karinwess.com für den Anstoß . Karin bat in ihrem Blog, mal zu beschreiben, wer denn #ganzeinfachich  ist. Naja, „ganz einfach“ war´s nicht. Aber doch ziemlich viel „Ich“;)  Was Claudia Kauscheder damit zu tun hat, steht ganz unten.)

 

Diätpulver, Shakes und Co nerven

Ich bin ja wahrhaftig nicht Lady Gaga oder sonstwie prominent. Wenn , wie  in den letzten Tagen auf einen Post in meinem Facebook-Profil mehr als 20 Leute „Like“ klicken, ist das für mich ein untrügliches Zeichen für zwei Dinge:

Erstens habe ich wahrscheinlich mal wieder ziemlich genervt auf einen Diät-Hype reagiert und dafür manchmal auch mit etwas deutlichere Worte verwendet. Bei diesem Post war ich noch moderat und habe „nur“ darum gebeten, keine Freundschaftsanfragen von „Zauberpulver“-Verkäuferinnen mehr zu bekommen. Wie ich neulich mal so richtig auf die Ka*** gehauen habe, kannst du in diesem Blogbeitrag nachlesen.

es gibt ganz viele normale Esser 😉

Zweitens habe ich damit scheinbar bei einigen Leuten meines vituellen Freundeskreises einen Nerv getroffen. Das freut mich umso mehr, als dass ich erst dann sauer werde, wenn ich den Eindruck habe, dass alle Welt um mich rum diesem Trend folgt und nur ich so blöd bin, nicht daran zu glauben.

Dann erinnern mich die Likes daran, dass es dort in der virtuellen Welt nicht so ist, dass alle nur noch Shakes trinken, Low Carb essen oder ihre Schokolade selber herstellen und dabei darauf achten, das Kokosfett nicht über 42 Grad zu erhitzen.

Welche Ernährungsberatung du bei mir bekommst

Ich habe die Seite antjemueller.de ins Leben gerufen, um einen Schritt weiter zu gehen als in der klassischen Ernährungsberatung. Wenn es sowas wie „meine Mission“ gibt, dann ist es die, dass ich dir dabei helfen möchte, wirklich entspannt zu essen.

Dabei, deinen eigenen Weg durch den Dschungel der Empfehlungen zu finden und dir dabei vielleicht eine Orientierungshilfe zu bieten. Dich zu unterstützen, wenn du keine Zeit oder keine Lust hast, einer bestimmten Ernährungsphilosophie zu folgen, einem bestimmten Idealgewicht hinterherzujagen oder wenn du zweifelst, ob man heute ohne Nahrungsergänzung überhaupt gesund bleiben kann.

Warum du sicher sein kannst, dass ich Dir keine Diätprodukte verkaufe

Ganz einfach:Ich darf das nicht.

Als Oecotrophologin und von Krankenkassen anerkannte Ernährungsberaterin darf ich kein Geld mit Diät- und Ernährungsprodukten verdienen, sonst riskiere ich meine Anerkennung.

Und ich finde das in Ordnung.

Das passt gut zu meinem Anspruch an Ehrlichkeit (der Wert, der mir bei meiner „Über-mich-Seite“ als erstes eingefallen ist). Ich kann dich einfach am ehrlichsten beraten, wenn ich dich so informieren und begleiten kann, dass ich mein Geld mit der Beratung und nicht mit dem Produkt verdiene.

(Listen von Ernährungsberaterinnen, die in Deutschland von Krankenkassen anekannt sind, findest du auf folgenden Seiten:Verband der Oecotrophologenhttp://www.vdoe.de/expertenpool.htmlDeutsche Gesellschaft für Ernährung, Verband der Diätassistenten )

Finanziell wäre es mit Produktverkauf oft leichter, glaub mir.

Das heißt nicht, dass alle Produkte schlecht sind, die versprechen, dein Essen gesünder, nähstoffreicher, vitaliserender, giftfreier zu machen. Und das bedeutet auch kein Urteil über diejenigen, die von ihren Produkten überzeugt sind und sie mit Leib und Seele vertreiben.

Echte Lebensmittel essen

Das heißt nur, dass ich der tiefen Überzeugung bin, dass es für gesunde Menschen (!) am besten ist, sich auf gut hergestellte echte Lebens-Mittel zu besinnen. Ich komm vom Dorf. In den sechziger Jahren hieß das: Gemüse aus dem Garten, Milch vom Bauern, Schweinefleisch vom Hof des Nachbarn (ja, im Winter gab es Pfannenschlag/Knipp, das vor Fett nur so triefte – ich habe es geliebt) und Brot vom Bäcker aus dem Dorf.

Ich weiß, dass es heute im hektischen Alltag oft schwierig ist, darauf zu  achten. Auch bei mir klappt das  beileibe nicht immer. Muss es auch gar nicht. Aber ich weiß, dass ich jedes Bäckerbrot, jede Möhre und jeden Rinderbraten mit einem ganz anderen Genuss und Respekt esse als das, was uns heute in Massen und jederzeit  angeboten wird.

Und dass es auch im ganz normalen Supermarkt genug echte Lebens-Mittel gibt, mit denen jeder gut essen kann. Gemüse, Getreide, Milch und Co.. Die ganzen neuen Superfoods schaden nix, aber wir brauchen sie nicht, um gesund zu essen. Dazu brauchen wir unsere Hände, ein paar Rezepte und ein bißchen Zeit.

Ohne Genuss ist Essen nur Ernährung

Ich habe lange genug in der klassischen Ernährungsberatung gearbeitet, um zu wissen, dass die Ernährungsempfehlungen der DGE und anderer Fachgesellschaften genauso wenig der Weisheit letzter Schluss sind wie die ganzen Food-Hypes.

Zu oft habe ich erlebt, dass meine Patienten sich brav an alle „Vorschriften“ gehalten haben und damit zwar vielleicht dünner (oder normoglycämisch oder was auch immer) geworden sind, es aber nicht geschafft haben, sich dauerhaft daran zu halten.

Das bringt mich zu meinem zweiten großen Anliegen bei der Ernährungsberatung:

Wie du deinen besten Ess-Stil findest

Du darfst deinen eigenen gangbaren Weg für Essen finden, das dich zufrieden stellt und nährt. Ich wollte erst „glücklich macht“  schreiben. Aber genau darum geht es nicht.

Ich habe selber lange genug gegessen, um Gefühle nicht zu spüren. Erst neulich kam ich von einem Besuch nach Hause und habe mich gewundert, dass es mit nicht gut ging. Es dauerte eine Weile, bis ich bemerkte, dass ich nicht  – wie früher oft- zu viel gegessen hatte. Erst da konnte ich die Traurigkeit spüren, die die Atmosphäre bei diesen Menschen für mich bedeutete. ..und dann durfte ich mit liebevoller Begleitung andere Wege als Essen suchen, um mit diesen Gefühlen umzugehen.

Wenn Diät oder Ernährungsberatung allein nicht weiterhilft

An dieser Stelle stehen wir Ernährungsberaterinnen nämlich oft da mit unseren Empfehlungen: wenn Essen, egal ob zu viel oder schlecht verträglich wie bei Allergien oder Nahrungsmittelintoleranzen, mit unangenehmen Gefühlen verbunden ist, helfen Ernährungstipps und Diätpläne nur begrenzt weiter.

Also habe ich mich in den letzten Jahren weitergebildet. In Seminaren, Coachings und Therapien für mich selber und in Methoden und Ausbildungen, von denen nicht nur ich in der Beratung sehr profitiert haben.

Ich bin mittlerweile ziemlich gut darin, nicht nur Empfehlungen rauszugeben, sondern meine Fragen so zu stellen, dass meine Klient/innen oft erkennen, worum es wirklich geht. Und dann in passenden kleinen Schritten die Dinge zu verändern, die sie wirklich daran hindern, mit sich und dem Essen gut umzugehen.

Der nächste Schritt: ernährungspsychologische Beratung

Und ich gestehe hier mal was. Ich habe mich bis jetzt nicht getraut, auf mein Praxisschild* zu schreiben, was ich de Facto schon länger mache: Ernährungspsychologische Beratung als Heilpraktikerin für Psychotherapie UND Diplom Oecotrophologin, als NLP-Master und mit einem ziemlichen Gespür für die Energie, die hinter Ess- und Ernährungsproblemen steckt.

Darf die das?

Es kam mir nicht gut und nicht fundiert genug vor. „Sowas darf man nur, wenn man ein richtiges Studium hat und eine jahrzehntelange Theapieausbildung gemacht hat“ – so war mein heimlicher Gedanke.  Ich bekomme zwar oft Feedback meiner Klientinnen, dass ihnen besonders die Mischung aus fundierter Information und meiner Haltung und Art zu fragen weitergeholfen hat.

Aber da sitzt immer wieder ein alter Zweifel , ob das denn wirklich stimmt. Während ich das schreibe, grinse ich schon fast wieder:  kein Wunder, dass ich mich über „Ernährungsberater“ aufrege, die ihr Wissen ohne ernährungswissenschaftliche Ausbildung aus dem Alltag, aus Fortbildungen oder aus Produktschulungen gewonnen haben und zutiefst davon überzeugt sind, eine hervorragende Arbeit zu machen….

Ich hab mich jetzt einfach mal getraut

Hier kommt wieder die Aktion „Goodbye 2016“ von Claudia Kauscheder ins Spiel (bis zum 9. Januar kannst du dort auch noch mitmachen  http://abenteuerhomeoffice.at/goodbye2016). Dort ist eine Aufgabe/Anregung,  einen kleinen Schritt zu machen, um eine einschränkende Überzeugung zu verändern. Naja, das mit dem kleinen Schritt hab ich mal etwas ausgeweitet und mich getraut, diesem Blogpost zu schreiben.

So bin ich nämlich auch: wenn ich einmal erkenne, dass ich mir (und meinem Umfeld) keinen Gefallen tue, wenn ich weitermache wie bisher, zeig ich mich auch mal mit meiner Unsicherheit. Und erinnere mich daran, dass ich schon oft gehört habe: „Genau das macht deine Beratung so gut. Nicht die perfekte Esserin, nicht die Schlankste und nicht die Konsequenteste. Und auch nicht die, die immer eine Patentlösung hat.“ Und das das gut tut. Mir und meinen Klient/innen.

(Und wenn ich dann nach dem Drücken auf „veröffentlichen“ immer noch Schiss habe, tröste ich mich damit, dass meine Artikel ja doch nicht so häufig gelesen werden ;))

Welche Ernährungs- und Seelenthemen möchtest du lesen?

Wenn du also Lust darauf hast, in Zukunft in meinem Blog mehr darüber zu lesen,  wie Essen in der Tiefe wirkt, welche – manchmal schmerzhaften, aber meistens befreiende- Erkenntnisse ich gewonnen habe, freue ich mich über einen Kommentar. Welche Art von Ernährungs- und Essinfos wünschst du dir? Wo sind deine Diät- oder Anti-Diät-Stolpersteine? Welche Lösungen wünschst du dir?

 

*PS: das neue Praxisschild ist bestellt und kommt vielleicht sogar noch vor Weihnachten…